Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählen Sporttreibende zu den besonders betroffenen Risikogruppen für klimabedingte Gesundheitsrisiken. Wenn man jedoch einige Punkte beachtet, kann man auch während einer Hitzeperiode Sport treiben. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Mannheim einen speziellen Hitzeschutzplan für den Bereich Sport vorgelegt, um besser auf die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzewellen reagieren zu können.
Hier die wichtigsten Punkte:
- Trainingsort oder einzelne Trainingsinhalte in kühlere, verschattete Bereiche verlegen
- Trainingszeiten auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen und im Freien auf Mücken- und Zeckenschutz achten
- Trainingspläne anpassen: Trainingsumfang und Trainingsintensität reduzieren
- Ausdauereinheiten durch Koordinations-, Technik- oder Taktikeinheiten ersetzen
- Häufigere und längere Schattenpausen einplanen
- Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme – etwa 500 Milliliter – schon vor dem Sporttreiben sicherstellen. Der Körper kann pro Stunde drei Liter Schweiß ausdünsten, aber pro Stunde nur einen Liter aufnehmen. Bei längerem Training, einem Fußballspiel oder einem Volkslauf ist eine Dehydrierung unvermeidlich ist. Eine Faustregel besagt: Während eines Trainings alle 20 Minuten 200 Milliliter trinken.
- Kühlung durch z. B. feuchte Handtücher, Sprühflaschen, Eiswürfel und/oder Kühlpads
- Zusätzlich Trainingskleidung überprüfen und hinweisen auf: helle, schulterbedeckende Kleidung; ggf. Kleidung nass/feucht anziehen
- zertifizierte Schutzkleidung sportartspezifisch sinnvoll einsetzen
- Schutzkleidung in den Pausen ablegen (z. B Helme, Protektoren)
- Aufmerksamkeit gegenüber besonders vulnerablen Personen erhöhen und Trainerinnen und Trainer sowie Übungsleiterinnen und Übungsleiter für gesundheitliche Risiken sensibilisieren
- Abfragen typischer Warnzeichen und Symptome durch Trainerinnen und Trainer bzw. Übungsleiterinnen und Übungsleiter
- gemeinsame Pulskontrollen
- Nachcremen mit wasserfestem Sonnenschutz
Professor Sven Schneider von der Universitätsmedizin Mannheim forscht intensiv zu den Klimarisiken und der Klimaanpassung im Sport. Der Sportsoziologe hat in einem Interview in „Sport in BW“ ebenfalls Tipps zum richtigen Verhalten bei Hitze gegeben.










