Der Freiwilligendienst im Sport (FWD) erfreut sich seit Einführung im Jahrgang 2001/2002 großer und kontinuierlich wachsender Beliebtheit. Mit zehn FSJlern gestartet, absolvieren im aktuellen Jahrgang 2023/24 mehr als 580 Freiwillige ein FSJ, BFD oder FSJ Sport und Schule und machen den FWD im Sport in Baden-Württemberg zum Erfolgsmodell. Die bisher mehr als 5000 Absolventinnen und Absolventen haben sich als Alumni nach dem FWD beruflich in die verschiedensten Richtungen orientiert. Die Alumni-Serie der BWSJ gibt Einblick, wohin die Reise bei manchen Ehemaligen ging und welchen Einfluss der FWD auf ihre Entwicklung hatte.

Durch die vielen Absolventinnen und Absolventen der Freiwilligendienste im Sport hat sich über die Jahre ein großes Netzwerk innerhalb der FWD entwickelt. Davon profitierte Alexandra Moll als ehemalige Freiwilligendienstleistende der BWSJ auch während ihrer Arbeit bei der Brandenburgischen Sportjugend (BSJ). Alexandra Moll hat ihr FSJ vor zwanzig Jahren beim Sportkreis Heidelberg absolviert und fand nach dem Sportstudium auch beruflich den Weg zurück zu den Freiwilligendiensten im Sport. Als Bildungsreferentin war sie fast zehn Jahre bei der Brandenburgischen Sportjugend (BSJ) tätig.

Als erste Freiwillige im Sportkreis Heidelberg empfand Alexandra ihr FSJ zunächst als große Herausforderung. Abläufe und Strukturen mussten sich noch einspielen, beziehungsweise erst einmal gefunden werden. Trotz – oder gerade wegen – dieser Herausforderungen war der FWD vor allem sehr lehrreich, da Alexandra in den verschiedensten Arbeitsbereichen eines Sportkreises Erfahrungen sammeln konnte. Von der Organisation von großen Sportveranstaltungen bis hin zu vermeintlich kleineren Aufgaben in der Betreuung von Kindergruppen. Oftmals war dabei auch der berühmte „Sprung ins kalte Wasser“ notwendig. Alexandra lernte bei der Betreuung von Jugendgruppen auch in stressigen Situationen mit den Kindern Ruhe zu bewahren und kreative Lösungen zu finden.

Bevor der Weg sie zu ihrer Stelle bei der BSJ führte, studierte Alexandra Sportmanagement mit dem Schwerpunkt Pädagogik. Nebenbei sammelte sie zu[1]dem viele praktische Erfahrungen durch Praktika in der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und in einer Sportmarketingagentur, etwa 2009 während der Leichtathletik-WM in Berlin sowie im Sportausschuss des Deutschen Bundestages. Nach Abschluss des Studiums folgte die erste Anstellung beim Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) bevor der Weg schließlich wieder zu den FWD zurückführte – dieses Mal zur Brandenburgischen Sportjugend.

Aus Sicht von Alexandra bringt der FWD für Freiwillige einen großen Mehrwert in der Entwicklung der Selbständigkeit junger Erwachsener. Freiwillige beschäftigen sich oft zum ersten Mal mit Themen wie der Sozial- und Krankenversicherung, leiten Kinder- oder Jugendgruppen an, lernen den eigenen Arbeitsalltag zu organisieren und Verantwortung auf unterschiedlichen Ebenen zu übernehmen.

Für die Einsatzstellen, Schulen und Kindergärten sieht Alexandra einen sehr großen Gewinn, wenn „einfach jemand da ist, der Zeit mitbringt“ und so zusätzlich zu den Übungsleitenden und Lehrkräften für die Kinder da sein kann. Die Freiwilligen bilden dadurch eine wichtige Verbindung zu den Kindern. Beispielsweise durch die hohe Auslastung der Lehrkräfte bietet der FWD dabei die Möglichkeit die Schulen und Kitas an einer Stelle zu unterstützen, an dem oftmals das Personal fehlt.

Seit diesem Jahr leitet Alexandra Moll innerhalb ihrer Stelle als Geschäftsstellenleiterin beim MTV Karlsruhe selbst eine Freiwillige an, die sich aktiv im Verein und in der Schule einsetzt, um Kinder und Jugendliche in Bewegung zu bringen und ihnen die Werte des Sports zu vermitteln. Jungen Menschen legt sie ans Herz einen Freiwilligendienst im Sport zu absolvieren, da die eigene Erfahrung, das Wissen und die schönen Momente mit Kindern und Jugendlichen für die eigene Entwicklung und den Schritt in die berufliche Zukunft enorm viel bedeuten können.