Mitte Juni startete das Projekt "Das Dritte Reich und wir", ein gemeinsames Projekt des Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen und des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) Berlin. Dörfer und Städte aus ganz Deutschland erhalten dabei die Möglichkeit, sich mit Spuren des Nationalsozialismus in der eigenen Gemeinde auseinanderzusetzen und die Ergebnisse vor Ort zu präsentieren.

Einzelprojekte entstehen, indem sich aus Vereinen, der Feuerwehr und den Kirchengemeinden eines Ortes heraus eine Gruppe von Interessierten zusammenfindet. Innerhalb eines Jahres recherchiert die Gruppe zusammen mit dem Projektmitarbeiter Dr. Clemens Tangerding zur NS-Zeit in der Gemeinde und bereitet eine Präsentation vor. „In der Gruppe dürfen ruhig auch unterschiedliche Ansichten zur Aufarbeitung und divergierende politische Haltungen aufeinandertreffen“, sagte der Historiker. „Natürlich kann es Streit darüber geben, wie freiwillig im Einzelfall eine NSDAP-Mitgliedschaft war, was den Einzelnen antrieb und wie wir das heute einordnen und bewerten“, so Tangerding. Aber es gebe keinen Grund dafür, Angst vor etwaigen Konflikten zu haben. „Vereinsmenschen, Feuerwehrleute und Kirchenmitglieder vor Ort haben schon vor diesem Projekt viele schwierige Probleme gelöst“, ergänzte der 44-Jährige.

Zum Start des Projekts hat das Team zusammen mit Repräsentant*innen aus Sport, Kultur und Kirchen ein Werbevideo veröffentlicht:

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier. Weitere Informationen sind auf der Projektseite zu finden.

Hintergrund

Das Dritte Reich und wir ist eine Kooperation der Justus-Liebig-Universität Gießen und des Deutschen Feuerwehrverbands e.V.. Das Projekt wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.