
(v.r.n.l.) Der BWSJ-Vorsitzende Jens Jakob übergab als Gastgeschenk die fünf gerahmten jugendpolitischen Forderungen an Andreas Kenner, Petra Krebs, Manuel Hailfinger, Dennis Birnstock und Volker Schebesta.
Stuttgart, 4. November 2025 | Die zentralen jugendpolitischen Forderungen des Sports standen am Montag anlässlich der Landtagswahl Baden-Württemberg 2026 im Mittelpunkt des Jugendpolitischen Abends der Baden-Württembergischen Sportjugend (BWSJ). Für die Diskussion mit jungen Engagierten hatte sie dazu Vertreter aus Politik, Verwaltung und Sport ins SpOrt Stuttgart eingeladen.
Bei den Landtagswahlen am 8. März 2026 werden auch politische Weichen für ca. 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche in Sportvereinen im Land gestellt. Die BWSJ bot am Montag mit dem Jugendpolitischen Abend einen Rahmen für die Positionierung zu zentralen Themenfeldern. Rund 100 Teilnehmende, darunter Abgeordnete der Landtagsfraktionen, Vertreter des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, des Landessportverbands Baden-Württemberg (LSVBW) und seiner Mitgliedsorganisationen sowie zahlreiche junge Engagierte waren dafür der Einladung nach Stuttgart gefolgt.
„Der Sport ist eine riesige gesellschaftliche und politische Größe. Ich finde es klasse, dass sich die Baden-Württembergische Sportjugend in die Sport- und Jugendpolitik einbringt und sich kümmert. Denn die Gesellschaft verändert sich dramatisch, und das hat auch viele Auswirkungen auf junge Menschen“, sagte LSVBW-Vizepräsident Andreas Felchle in seinem Willkommensgruß zum Auftakt in den kurzweiligen Abend.
Viele Gemeinsamkeiten zwischen Sport und Politik machte Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, bei seinen Grußworten an die Gastgeber der BWSJ aus. „Sie bewegen viele junge Menschen in Baden-Württemberg. Damit nehmen Sie für uns eine wichtige Rolle ein. Denn auch wir haben uns zum Ziel gesetzt, Menschen in Bewegung zu bringen.“ Als mitgliederstärkste Jugendorganisation in Baden-Württemberg sei die BWSJ für die Politik eine zentrale Größe.
Fünf Forderungen – und was plant die Politik?
Diese Einordnung bestätigten eindrucksvolle Zahlen, die einer der Gäste mit nach Stuttgart gebracht hatte: Luca Wernert, Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend (dsj), bildete anhand einer aktuellen Analyse des „Social Return on Investment“ (SROI) den gesellschaftlichen Mehrwert des Kinder- und Jugendsports in Deutschland ab. Dieser wird deutschlandweit mit 34 Milliarden Euro beziffert – 4,5 Millionen davon entfallen auf den Kinder- und Jugendsport in Baden-Württemberg.
Jens Jakob und Tobias Dosch, erster Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender der BWSJ, präsentierten anschließend zum Auftakt in die inhaltliche Diskussion die fünf jugendpolitischen Forderungen der Baden-Württembergischen Sportjugend, die bereits im Sommer verabschiedet worden waren. Im Gespräch tauschten sie sich dabei auch über ihre persönlichen Erfahrungen zu den Arbeitsfeldern aus.
Die zentralen Impulse griffen anschließend die politischen Akteure in einer Podiumsrunde, moderiert von Johanna Lohrer, auf: Die Landtagsabgeordneten Petra Krebs (Sprecherin für Soziales, Gesundheit und Pflege der Landtagsfraktion Bündnis90/Die Grünen), Manuel Hailfinger (Sport- und Jugendpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion), Andreas Kenner (Jugendpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion) und Dennis Birnstock (Sport- und Jugendpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion) bezogen Stellung zu den Forderungen und teilten die Standpunkte und Pläne ihrer Fraktionen.
„Themen in Parteien und Politik einbringen“
Intensiv diskutiert wurde unter anderem die Frage nach attraktiveren Anerkennungen für ehrenamtlich Engagierte sowie eine Stärkung der Freiwilligendienste (FWD). „Junges Engagement stärkt gesellschaftlichen Zusammenhalt“, betonte Jens Jakob. „Damit Engagement für alle möglich ist, braucht es gezielte Anreize.“
Das letzte Wort hatten am Montag die Jugendlichen selbst: In einer abschließenden Talkrunde fassten einige junge Engagierte die Botschaften der Diskussion zusammen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen hatten: „Ich nehme mit, dass wir in der neuen Legislaturperiode viel vor haben, auch im Wahlkampf. Ich bin gespannt auf die Wahlprogramme. Und ich bin gespannt auf die Verbesserungen der Ehrenamtskarte“, so eine der Aussagen. Eine Botschaft an die Politiker lautete: „Nehmt die vielen guten Argumente unbedingt mit in eure Fraktionen und in eure Wahlprogramme, damit ihr möglichst viel für den Sport und die Jugend rausholen könnt!“
Hintergrund
Die zentralen jugendpolitischen Forderungen der BWSJ im Überblick:
- Mehr Freiräume zur Entwicklung für junge Menschen
- Gesundheit stärken und Teilhabe sichern
- Gewaltprävention und Kinderschutz stärken
- Stärkung von jungem Engagement und Ehrenamt
- Freiwilligendienste für alle – fair und zugänglich














