Im Rahmen des Projektes „Willkommen im Sport“ fand Ende Juni in der Landessportschule Ruit wieder ein Trainer-Vorbereitungsseminar für Geflüchtete statt. An drei Tagen haben 13 Teilnehmende ihre Erfahrungen ausgetauscht und wurden über die deutschen Sportstrukturen informiert.

Wieder haben sich Geflüchtete zu einem Trainer-Vorbereitungsseminar in der Landessportschule Ruit getroffen. Wie bei den vorherigen Veranstaltungen stand auch dieses Mal das Thema Migrationspsychologie im Seminarprogramm. Dietmar Czycholl berichtete über Erfahrungen aus der Forschung und Praxis und beantwortete zahlreiche Fragen der Beteiligten. Die drehten sich hauptsächlich um psychologische Beratung nach traumatisierten Erfahrungen.

Trotz unterschiedlicher Biografien der Teilnehmer war die persönliche Betroffenheit deutlich spürbar. „Jeder Migrationsprozess ist mit einem Trauma verbunden. Wenn Migration mit Flucht und Vertreibung verbunden ist beziehungsweise mit Gewalterfahrungen, kommt es oft zu mehrfacher Traumatisierung. Richtige Strategien helfen, traumatische Erlebnisse zu bewältigen. Sport kann als ein möglicher Ansatz sehr hilfreich sein“, erklärte der Migrationspsychologe Czycholl. Sein Beitrag sollte die Motivation der Seminarteilnehmer fördern und deren Ängste und Verzweiflung mindern.

Auch die deutschen Sportstrukturen und die besonderen Organisationsformen der Sportvereine und -verbände stießen auf großes Interesse. Ebenso wie die verschiedenen Qualifizierungsangebote. Dabei bringen viele Geflüchtete umfassende Kompetenzen im Sport mit, ob als Trainer oder in anderen pädagogischen Berufen. Diese in Deutschland zu nutzen, fällt den meisten nicht leicht, da ausländische Berufsabschlüsse nicht anerkannt werden.

„Die Teilnehmer zeigten, ob aus Syrien, Afghanistan oder der Ukraine kommend, großes Interesse, sich im Sport zu engagieren“, sagt Sergej Gergert, Referent für Sport und Integration beim Landessportverband Baden-Württemberg, „um dieses Interesse nachhaltig zu stärken und vorhandene Fachkompetenzen zu gewinnen, ist persönliche Beratung und Unterstützung von Vereinen und Verbänden sehr wichtig.“