Dietmar Späth (Oberbürgermeister Baden-Baden), Jürgen Scholz (LSVBW-Präsident), Theresa Schopper (Ministerin für Kultus, Jugend und Sport BW), Thomas Weikert (DOSB-Präsident) (v.l.n.r.)

Die Spitze des deutschen Sports hat sich an diesem Wochenende in Baden-Baden getroffen. Bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ging es um mehr als nur Bestätigung von Präsident Thomas Weikert und die Wahl des Präsidiums.
Die Delegierten sprachen sich für einen Strategieprozess zu einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele aus. Ebenfalls beschlossen wurden eine Erklärung zur „Aufarbeitung von sexualisierter Belästigung und Gewalt im Sport“ sowie eine Resolution zum „Schutz vor Gewalt im Sport im Zukunftsplan Safe Sport“.

Vor der Pflicht gab es die Kür. Am Vorabend der DOSB-Mitgliederversammlung haben die Landesregierung Baden-Württemberg, der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) und die Stadt Baden-Baden Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie alle Delegierten der Mitgliederversammlung zu einem Empfang ins Kurhaus eingeladen. Und die mehr als 400 Gäste nutzen dieses Zusammensein intensiv zum Austausch, zu Abstimmungen und zu Gesprächen. Schließlich ging es am Tag darauf um wichtige Weichenstellungen für den Sport in Deutschland.
Jürgen Scholz nutzte als LSVBW-Präsident die Chance, positive Entscheidungen aus der jüngsten Vergangenheit anzusprechen. „Dankbar können wir festhalten, dass der Sport in der Energiekrise nach eindringlicher Intervention des DOSB auf Bundesebene gut unterstützt wurde“, sagte LSVBW-Präsident Jürgen Scholz, „zum einen, dass die Sportvereine und -verbände vom Energiepreisdeckel profitieren. Zum anderen, dass sie auch im Zweifelsfall vom Härtefallfonds profitieren.“ Scholz nahm den Empfang zum Anlass, sich für die gute Partnerschaft zwischen Land und dem Landessportverband Baden-Württemberg organisierten Sport zu bedanken: „Generell weiß der organisierte Sport im Land Baden-Württemberg einen starken Partner an seiner Seite, der uns sowohl fachlich als auch finanziell unterstützt.“
Diesen Ball nahm Sportministerin Theresa Schopper auf und bedankte sich ihrerseits für die gute Zusammenarbeit mit dem organisierten Sport im Südwesten: „Sport ist mit seinen vielen Facetten immens wichtig für uns alle – für den Einzelnen und die gesamte Gesellschaft. Von Gesundheit und Wohlbefinden über Freude und Spaß bis hin zu Wertevermittlung und Geselligkeit. Der Sport macht das Leben im besten Sinne lebenswerter – und dazu tragen unsere Vereine und Verbände, unsere ehrenamtlichen und hauptamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer maßgeblich bei. Dafür ein herzliches Dankeschön.“ Neben dem großen Wert des Freizeit- und Breitensports hob Schopper die besondere Bedeutung des Spitzensports hervor. Sie finde es gut, dass die jüngste Sportministerkonferenz eine einheitliche Position der Länder zur Neustrukturierung der Spitzensportförderung beschlossen habe. Stichworte seien dabei transparente Verfahren, klare Verantwortlichkeiten und langfristige Finanzierung. Die Sportministerin forderte: „Dabei ist es wichtig, dass wir auch die Sportlerinnen und Sportler anhören und einbeziehen. Sie sind unser Aushängeschild – national wie international – und sie wollen wir unterstützen, damit sie uns alle mit ihren beeindruckenden Leistungen weiterhin und noch mehr erfreuen können.“
Oberbürgermeister Dietmar Späth sagte mit Blick auf die olympische Vergangenheit Baden-Badens: „Angesichts der weltweiten Entwicklungen steht auch die olympische Bewegung vor großen Herausforderungen. Dafür bedarf einer richtungsweisenden Strategie. Wo ließe sich darüber besser beraten als in der olympischen Stadt Baden-Baden? Deshalb freuen wir uns sehr, dass die Spitze des deutschen Sports hier bei uns zusammenkommt. Denn Sport ist einer der wichtigsten Stützpfeiler unserer Gesellschaft.“
Bei der Mitgliederversammlung sprachen sich die Delegierten einstimmig für einen Strategieprozess zu einer möglichen Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland aus. Ebenfalls einstimmig wurden eine Erklärung zur „Aufarbeitung von sexualisierter Belästigung und Gewalt im Sport“ sowie eine Resolution zum „Schutz vor Gewalt im Sport im Zukunftsplan Safe Sport“.
In seinem Amt bestätigt wurde DOSB-Präsident Thomas Weikert. Als Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten wurden für die kommenden vier Jahre gewählt: Verena Bentele (403 Stimmen), Kerstin Holze (370), Jens-Peter Nettekoven (273), Oliver Stegemann (338) und Miriam Welte (425). Komplettiert wird das Gremium durch Fabienne Königstein (Vertreterin der Athlet:innen) und Stefan Raid (Vorsitzender Deutsche Sportjugend) sowie Britta Heidemann (Mitglied Athletenkommission im Internationalen Olympischen Komitee).

Im Rahmen der Ehrungen erhielt die ehemalige LSVBW-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis die DOSB-Ehrennadel.