Nach zwei Wochen voller Spitzensport und toller Begegnungen sind die Olympischen Spiele Geschichte. Der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW), als Träger der Olympiastützpunkte in Baden-Württemberg, kann positiv zurückblicken und beglückwünscht die baden-württembergischen Athletinnen und Athleten und deren Trainer- und Betreuerteams zu tollen Leistungen. Mit mehr als 80 Athletinnen und Athleten war Baden-Württemberg im Team Deutschland gut vertreten. 18 davon brachten Olympische Medaillen mit nach Hause, 24 weitere können stolz über Platzierungen zwischen Platz vier und acht sein.

Sportschütze Robin Walter war einer der ersten baden-württembergischen Athleten, die in Paris an den Start gingen. Im Finale an der Luftpistole erarbeitete er sich einen tollen sechsten Platz.
Für den ersten überragenden Moment sorgte Michael Jung, der im Vielseitigkeitsreiten seine insgesamt vierte Olympische Goldmedaille gewann.
Judoka Anna-Maria Wagner erlebte nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Spielen in Tokio 2020 in Paris nun eine bittere Niederlage im Kampf um Bronze und verpasste die Medaille denkbar knapp. Auch im Mixed-Team landeten die deutschen Judoka am Ende auf Rang fünf.
Nur wenige Tage später zeigte Leo Neugebauer sein Können im Zehnkampf. Nach den ersten Disziplinen zeichnete sich bereits ab, dass der für den VfB Stuttgart startende Neugebauer vorne mitmischen kann. Er krönte zwei tolle Wettkampftage mit der Silbermedaille.

Furiose Spiele erlebten auch die deutschen Schwimmer. Josha Salchow überzeugte als erster deutscher Schwimmer im 100-Meter-Finale seit über 30 Jahren und schwamm dort mit deutschem Freistil-Rekord auf Rang sechs. In der 4 x 100m Freistil-Staffel und der 4 x 100m Lagen-Staffel kämpfte er sich gemeinsam mit Luca Nik Armbruster und den anderen Staffelschwimmern auf Rang sieben, in der 4 x 200m Freistil-Staffel auf Platz acht.
Die deutschen Frauen verpassten in der Bahnrad-Teamverfolgung den Sprung in die Medaillenränge. Die Olympiasiegerin von Tokio, Franziska Brauße fuhr gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen, unter anderem Laura Süßemilch, am Ende auf Rang sechs.

Helen Kevric, die sich in der Qualifikation im Gerätturnen knapp gegen Elisabeth Seitz durchgesetzt hatte, überzeugte trotz ihres jungen Alters in Paris. Im Mehrkampf-Finale ließ sie am Stufenbarren Turn-Superstart Simone Byles nach Punkten hinter sich und beendete den Wettkampf auf Rang acht. Im Stufenbalken-Wettkampf sicherte sie sich am Ende Rang sechs.

Der in Baden-Württemberg ausgebildete Kanute Max Lemke war gemeinsam mit Max Rendschmidt, Tom Liebscher-Lucz und Jakob Schopf im Kayak-Vierer über 500 Meter nicht aufzuhalten und Stand mit seiner ersten Pariser Goldmedaille ganz oben auf dem Siegerpodest – doch damit nicht genug, denn mit Jacob Schopf im Kayak-Zweier über 500 Meter gelang ihm der zweite goldene Streich. Vielleicht zusätzlich angespornt durch die Leistung der Männer legte Sarah Brüßler (Rheinbrüder Karlsruhe) gemeinsam mit Paulina Paszek, Jule Marie Hake und Pauline Jagsch nach einem tollen Rennen nach und sicherte sich die Silbermedaille im Kayak-Vierer.

Für Europameisterin Malaika Mihambo verliefen die Wochen vor den Olympischen Spielen durch eine Corona-Infektion nicht optimal. Umso mehr freute sich die Weitspringerin nach einem spannenden Wettkampf über die Silbermedaille. Weitspringer Simon Batz sprang im Finale seiner ersten Olympischen Spiele herausragend auf Rang sechs. Der in Stuttgart trainierenden Rumänin Alina Rotaru-Kottmann gelang im Finale der Weitspringerinnen der Sprung auf einen tollen siebten Platz.
Für Ringerin Annika Wendle endeten die Olympischen Spiele nach zunächst tollen Kämpfen tragisch: Nur wenige Sekunden nach Beginn des Bronzekampfes verletzte sie sich schwer am Knie, kämpfte zwar weiter, musste sich ihrer Gegnerin jedoch geschlagen geben und landete auf Rang fünf.

An den silbernen Jubel Mihambos konnten sich Teo Hinrichs, Paul-Philipp Kaufmann, Gonzalo Peillat, Alexander Stadler und Justus Weigand am selben Abend anschließen, nachdem sie sich mit der Hockey-Nationalmannschaft im Finale erst im Penalty Shoot-out den Niederlanden geschlagen geben mussten. Für die deutschen Hockey-Damen mit Stine Kurz, Lisa Schneider und Sonja Zimmermann war bereits im Viertelfinale gegen die späteren Bronze-Gewinnerinnen aus Argentinien Schluss.

Für ein weiteres Highlight sorgte die erst 17-Jährige Darja Varfolomeev, die dem Druck im Einzel-Mehrkampf der Rhythmischen Sportgymnastik (RSG) stand hielt und ihre überragende Saison mit Olympischem Gold krönte. Damit schaffte sie historisches, denn sie ist die erste deutsche Olympiasiegerin in der RSG. Ihre Teamkollegin Margarita Kolosov wurde kurz vor Schluss noch vom Podest verdrängt, kann aber mit Rang vier stolz sein auf einen tollen olympischen Wettkampf.
Mit den Fußball-Frauen stand Sarai Lindner am Ende mit Bronze auf dem Podest, nachdem sich das Team in einem spannenden Spiel um Platz 3 gegen Spanien durchsetzen konnte.

Tischtennis-Nachwuchstalent Annett Kaufmann war genau wie Yuan Wan nachgerückt, beide kamen im Team-Wettkampf zum Einsatz. Vor allem Kaufmann zeigte überragende Leistungen und führte das Team ins Halbfinale, wo sich die Damen Japan geschlagen geben mussten. Im Kampf um Bronze hatte Korea dann die Oberhand. Für die deutschen Tischtennis-Damen um Kaufmann steht unterm Strich ein toller Team-Wettkampf mit Ring vier.

Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye überraschte im letzten Versuch mit einem Stoß auf 20 Meter – und damit zur Olympischen Goldmedaille. Die Mannheimerin feierte im Anschluss mit Teamkollegin Alina Kenzel, die überraschend ins Finale eingezogen war.
Für die Volleyball-Männer mit Lukas Maase, Julian Zenger und Jan Zimmermann, die eine hervorragende Vorrunde gespielt hatten, ging es im Viertelfinale nicht am späteren Goldmedaillengewinner Frankreich vorbei.
Und auch für die Handball-Frauen mit Julia Behnke, Jenny Behrend, Antje Döll, Viola Leuchter und Xenia Smits war im Viertelfinale gegen Gastgeber und Silbermedaillengewinner Frankreich Schluss.
Währenddessen sorgten die Handball-Männer um die BW-Athleten Kai Häfner, Sebastian Heymann, Juri Knorr, Jannik Kohlbacher und David Späth für den glänzenden Abschluss für das TeamD: Zwar mussten sie sich am letzten Wettkampftag im Finale Dänemark geschlagen geben, doch können sie mit Silber um den Hals auf ein tolles Olympisches Turnier blicken. Daniel Fernández Jiménez, der für den TVB Stuttgart spielt, gewann mit der spanischen Mannschaft Bronze.

Die Olympischen Spiele fanden vom 26. Juli bis zum 11. August in Paris statt. Frankreich bot Teilnehmenden und Zuschauenden gemeinsam mit den rund 45.000 Volunteers tolle Olympische Spiele. Die Wettkampfstätten in Paris und anderen französischen Städten sowie auf Tahiti (Surfen) gaben einen besonderen Rahmen für besondere Leistungen. „Der Dank geht an alle die ein solches Großevent möglich machen, vor allem an die freiwilligen Helferinnen und Helfer, an Schiedsrichter und Kampfrichter und vor allem an die Hauptakteure, die Athletinnen und Athleten. Erweitern muss man diesen Dank jedoch auch auf alle Personen in den Athletenteams, auf Trainer, Betreuerinnen und das sonstige Umfeld“, fasste LSVBW-Präsident Jürgen Scholz zusammen. Er hatte den baden-württembergischen Athletinnen und Athleten im Vorfeld der Olympischen Spiele tolle Begegnungen und besondere Momente mit dem großen Fokus für den Sport sowie wertvolle Erfahrungen in Paris gewünscht. „All das haben die Athletinnen und Athleten sich selbst und uns beschert – und mehr noch: Im Namen des Sports in Baden-Württemberg beglückwünschen wir die olympischen Sportlerinnen und Sportler zu hervorragenden Leistungen. Wir sind sehr stolz auf sie alle. Nicht nur auf die, die mit einer Medaille um den Hals heimkehren, sondern auf alle, die unser Land in bester Weise repräsentieren und uns zeigen, dass Kommittent, großer Einsatz und Teamspirit zu persönlichen Bestleistungen führen können.“

Hintergrund:

Als baden-württembergisch Athletinnen und Athleten werden jene gezählt, die ihren Trainings- und Lebensmittelpunkt grundsätzlich in Baden-Württemberg haben und von den drei Olympiastützpunkten Freiburg-Schwarzwald, Metropolregion Rhein-Neckar und Stuttgart betreut werden.