
Die 75. Auflage der Proklamation und Ehrung von Deutschlands „Sportlern des Jahres“ wurde eine Gold-Kür der Olympiasieger von Tokio. Bei den Frauen wurde Weitspringerin Malaika Mihambo vom TSV Oftersheim in der LG Kurpfalz geehrt, bei den Männern Alexander Zverev (Hamburg). Zum Bahnrad-Vierer der Frauen, der drei Weltrekorde innerhalb von 25 Stunden erzielte, gehörte auch Franziska Brauße vom RSV Öschelbronn.
Mehr als 3.000 abstimmungsberechtigte Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) machten 2021 die Weitsprung-Olympiasiegerin und „Titelverteidigerin“ Malaika Mihambo zum dritten Mal in Folge zu Deutschlands „Sportlerin des Jahres“. Wie schon 2019 und im ersten Corona-Jahr 2020, als sie mit ihrer Aufsehen erregenden YouTube-Aktion „Malaikas Herzsprung“ Kinder zum Mitmachen und zur Bewegung animierte, steht die Weitsprung-Weltmeisterin auch in diesem Jahr ganz oben. Deutschlands Sportjournalistinnen und Sportjournalisten waren einer Meinung: Ja, Malaika, die Frau mit der wunderbaren Aura von Leistung, Ausstrahlung und Herzenswärme, hat es wieder verdient. Und deshalb darf die 27-Jährige 2021 das „Triple von Baden-Baden“ feiern. Das ist vor ihr nur der Tennisspielerin Steffi Graf Ende der 1980er Jahre gelungen. „Also ich muss sagen, dass schon lange die Ziele im Äußeren in Form von Medaillen mich eigentlich nicht mehr so antreiben, sondern dass ich den Sport eher als innere Meisterschaft sehe, besser zu werden, zu wachsen, weiterzukommen und gleichzeitig bin ich auch einfach neugierig und will wissen, wie weit ich überhaupt noch springen kann. Und um diese Frage zu erfüllen, trainiere ich eben fleißig weiter“, sagte sie auf der Bühne des Bénazetsaales des Kurhauses Baden-Baden. Als Geschenk bekam die musikalisch begabte Mihambo eine Ukulele.
Baden-Württembergische Athletinnen Spitzenklasse
Auf Platz zwei kam Aline Rotter-Focken. Die 30-Jährige, wohnhaft in Triberg im Schwarzwald, ist die erste Ringer-Olympiasiegerin aus Deutschland. Im letzten Kampf ihrer Karriere schaffte sie den historischen Erfolg. „Eine Top-Drei-Platzierung wäre ein Riesenerfolg, da es das erste Mal wäre, dass überhaupt jemand aus der Sportart Ringen unter den Top drei ist“, hatte Rotter-Focken im Vorfeld der Proklamation in einem Interview mit der „Badische Zeitung“ gesagt, und weiter: „Aber es ist nicht mit einem Wettkampf vergleichbar. Es ist ja nicht so, dass ich es selbst in der Hand hätte und aktiv einwirken kann.“
Team des Jahres wurde der Bahnrad-Vierer der Frauen vor der Dressur-Equipe und dem Tischtennisteam der Männer. Der Vierer wurde Europameister, Weltmeister und in der Besetzung Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Lisa Klein und Mieke Kröger Olympiasieger in der Mannschaftsverfolgung mit Weltrekordzeit. Es war das erste Gold des deutschen Frauen-Bahnradfahrens in der Königsdisziplin.