Foto: LSVBW

In Stuttgart fand in dieser Woche eine LSVBW-Weiterbildung zum Thema weiblicher Zyklus und Leistungssport statt. Die Zielgruppe: junge Sportlerinnen aus ganz Baden-Württemberg im Alter von 13 bis 16 Jahren.

„Mein Körper, meine Gesundheit – Zykluswissen für Leistungssportlerinnen“. Ein Thema, das im Sport zunehmend Beachtung erfährt und das auch am Montag in Stuttgart auf großes Interesse stieß: Schnell waren für die Weiterbildung des Landessportverbands Baden-Württemberg (LSVBW) alle zur Verfügung stehenden Plätze vergeben.

Als Expertinnen konnten LSVBW-Wissenschaftskoordinator Prof. Dr. Stefan Grau und LSVBW-Leistungssportreferent Linus Armbruster erfahrene Referentinnen gewinnen: Die Gynäkologinnen Prof. Dr. med. K. Katharina Rall und Dr. med. Katharina Dreser von der Universitäts Frauenklinik Tübingen sowie Allgemein- und Sportmedizinerin Dr. med. Christine Kopp von der Sportmedizin am Universitätsklinikum Tübingen teilten ihr Wissen und ihre Erfahrungen rund um die Auswirkungen des Menstruationszyklus‘ auf Training, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden und auch über Verhütungsmethoden.

Prof. Dr. med. K. Katharina Rall, Dr. med. Katharina Dreser, Dr. med. Christine Kopp.
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Was ist normal, was ist nicht normal?

„Die Sportlerinnen beschäftigen sich durchaus mit dem Thema, das erkennt man an den Fragen, die an uns herangetragen wurden“, stellte Katharina Rall fest. „Wir haben ihnen zum Beispiel vermittelt, dass Blutungs- und Zyklusstörungen innerhalb der ersten fünf Jahre nach Einsetzen der Periode sehr häufig auftreten. Unregelmäßige Blutungen, mal stärkere, mal schwächere: das ist normal, kann aber auch stören. Was nicht normal ist, ist, wenn die Periode ganz ausbleibt!“

Denn das kann ein Zeichen für REDS sein, ein relatives Energiedefizit, das sowohl bei Sportlerinnen als auch bei Sportlern zu beobachten ist – im Leistungs- und im Breitensport. Energieverbrauch und Energiezufuhr stehen hier in einem gesundheitsgefährdenden Verhältnis.

Vielfältiges Beratungsangebot

An der sportmedizinischen Abteilung der Universität Tübingen wird seit mehreren Jahren eine interdisziplinäre REDs Sprechstunde für Athletinnen und Athleten angeboten. Eingebunden sind die Frauenklinik Tübingen, die Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Psychosomatik.

Auch die drei Olympiastützpunkte in Baden-Württemberg haben den Betreuungs- und Beratungsbedarf rund um den weiblichen Zyklus erkannt. Sie engagieren sich in der Wissensvermittlung, in der Beratung und in der Bereitstellung von Netzwerken.

Einen ausführlichen Bericht dazu lesen Sie in der kommenden Ausgabe von Sport in BW.