LEADER steht für die „Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ und ist ein Förderinstrument der Europäischen Union zur Stärkung und Weiterentwicklung der ländlichen Räume. Die Europäische Union unterstützt mit dem LEADER-Ansatz seit 1991 modellhafte Projekte im ländlichen Raum, auch im Bereich Sport und auch in Baden-Württemberg.

Seit dem 7. November 2022 stehen die 20 (neuen) baden-württembergischen LEADER-Aktionsgebiete für die Förderperiode 2023-2027 fest. Ursprünglich hatte der Zeitraum die Jahre 2021 bis 2027 umfasst, doch coronabedingt begann der Förderzeitraum später und wurde nun auf fünf Jahre verkürzt.
In Baden-Württemberg wird LEADER in 20 Regionen umgesetzt und steht dafür, Europa regional und hautnah mitzugestalten und mitzuerleben.

Über das LEADER-Programm werden EU-Fördermittel direkt vor Ort in ländlichen Regionen eingesetzt. Die Fördermittel betreffen alle Lebensbereiche, auch den Sport. Durch Aktionsgruppen werden LEADER-Projekte in den jeweiligen Regionen umgesetzt. Die Aktionsgruppen sind in Form eines Vereins organisiert. Mitglied werden kann jeder, auch natürliche Personen. Der organisierte Sport in zwei Regionen vertreten.
In den Aktionsgruppen wird über die Förderinhalte und Förderbedingungen entschieden. Es gibt einen Ausschuss, der die Anträge sichtet und über die Förderung entscheidet. Die Fördersätze variieren je nach Aktionsgruppe und Region.

In den jeweiligen Aktionsgruppen können sich auch Sportvereine und Sportkreise engagieren, beispielsweise um:

  • Präsenz in der Region zu zeigen
  • stärker wahrgenommen zu werden
  • sich an der regionalen Entwicklung zu beteiligen
  • über den Förderzeitraum hinweg perspektivisch (ab 2028) die Förderbedingungen für den Sport zu verbessern
  • sich mit anderen Organisationen und Einrichtungen zu vernetzen
  • über Verwendung der Gelder mitzubestimmen
  • und um selber Mittel zu beantragen

Auf den Homepages der einzelnen Aktionsgruppen ist die jeweilige Region genau abgebildet, sodass die Zugehörigkeit gut bestimmt werden kann. Jede Region hat eine Geschäftsstelle, die als Ansprechpartner dienst. Neben der Homepage können weitere Informationen auch in den jeweiligen Geschäftsstellen eingeholt werden.

Beispiel einer LEADER-Förderung

Der WSV Isny im württembergischen Allgäu erhielt über das Thema Tourismus eine Förderung in Höhe von 40 Prozent seiner Ausgaben. Leider war es nicht möglich, diese Mittel über die Sportstättenbauförderung zu decken. Der Verein entscheid sich für die LEADER-Mittel. Informationen über diese Fördermöglichkeit erhielt der Verein von einer Person, die Mitglied in der Aktionsgruppe war.
Außerdem wurden in den letzten beiden Jahren der abgelaufenen Förderperiode in mehreren Regionen verstärkt Outdoor-Fitnessgeräte gefördert. Allerdings nicht über Sportvereine, sondern über Verschönerungs- oder Heimatvereine. Die Sportverein sollten diese Flächen dann betreuen.