Die International World Games Association hat Anfang Mai die World Games 2029 auf ihrer Sitzung in Esslingen nach Karlsruhe vergeben. Nach 1989 finden die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten zum zweiten Mal in Karlsruhe statt. Sportbürgermeister Martin Lenz gibt schon einmal einen Ausblick und verspricht neben Spitzensport auch „ein Festival mit dem Anspruch, ein möglichst breites Publikum anzusprechen“. Der Landessportverband Baden-Württemberg gratuliert der Stadt Karlsruhe zur Vergabe der World Games.
Herr Bürgermeister Lenz, Karlsruhe wird 2029 zum zweiten Mal die World Games ausrichten. Womit haben Sie die Delegierten der International World Games Association überzeugt?
Da gibt es sehr viele Punkte. Einer der wichtigsten ist sicherlich, dass wir 1989 die World Games schon einmal mit großem Erfolg ausgetragen haben. Damals kamen zu den Spielen insgesamt 200.000 Sportbegeisterte. Der zweite entscheidende Punkt ist die Nachhaltigkeit. Wir können als Sportstadt mit 212 Sportvereinen auf die vorhandene Infrastruktur von bereits vorhandenen Sportstätten und das bestehende Netzwerk zurückgreifen, denn wir wollen das Ereignis mit dem Breitensport verknüpfen. Es wird ein groß angelegtes Sport- und Kulturbegleitprogramm geben. Und das nicht nur direkt in Karlsruhe, sondern in der Region außenherum. Unser Motto lautet „World Games im Herzen Europas“ und so werden wir über die Grenzen hinaus bis in das Elsass hinein die World Games strahlen lassen.
Für Olympische Spiele werden viele neue Sportstätten errichtet. Reichen die vorhandenen Sportstätten? Oder in welchen Bereichen muss Karlsruhe noch etwas tun?
Mit dem vorhandenen Reichtum an Sport- und Veranstaltungsstruktur, dem großen Angebot an Hallen- und Freibädern, Sport- und Grünanlagen und letztlich den Wasserflächen am Karlsruher Rheinhafen ist Karlsruhe bestmöglich für die Austragung der Wettkämpfe sämtlicher World-Games-Sportarten ausgestattet. Die Achse der Schlüsselorte für die World Games verläuft quer durch die Stadt. Sie beginnt mit der Europahalle im Südwesten und zieht sich über Festplatz, Marktplatz, Schlossgarten, Sportanlagen der Universität, Wildpark-Stadion bis zum Traugott-Bender-Sportpark und dem Fächerbad im Nordosten.
Was wird die größte Herausforderung werden?
Die größte Herausforderung neben den finanziellen Anforderungen wird wahrscheinlich Gefragter Interviewpartner: Martin Lenz, Sportbürgermeister der Stadt Karlsruhe Foto: IWGA 8 sein, den Spirit dieser Spiele in die Breite der Gesellschaft zu tragen. Unter dem Motto „Von der Gesellschaft für die Gesellschaft“ ist es unser Ziel, die Spiele auf Basis des Potenzials unserer Karlsruher Sportfamilie zu organisieren.
Wie werden die Bürgerinnen und Bürger von Karlsruhe und Umgebung in die World Games eingebunden werden?
Wir sind innerstädtisch und in der Region engmaschig vernetzt. Da gibt es zum Beispiel die bereits erwähnten 212 Sportvereine, die bereits ihr Engagement angeboten haben. Über den Zusammenschluss PaMiNa (Südpfalz, Mittlerer Oberrhein, Nordelsass) sind wir über die nationalen Grenzen verbunden.
Welchen Einfluss auf die Gesellschaft erwarten Sie? Oder erhoffen Sie sich?
Wir wollen nachhaltige Spiele veranstalten, die möglichst offen für alle gesellschaftliche Gruppen sind. Deswegen ist uns neben den hochwertigen Veranstaltungen für Spitzensportler das Engagement in den Breitensport wichtig. Auch das werden wir im Juli 2029 präsentieren. Das fassen wir unter dem Motto „Sport und Bewegung für die Bevölkerung “ wie z.B. „Sport im Freien“ zusammen. Im Kulturprogramm werden unter anderem unsere beiden Sommerzugpferde, das Fest, eines der größten Musikfestivals Deutschlands, sowie die Schlosslichtspiele eine gewichtige Rolle spielen. Die World Games 2029 in Karlsruhe werden also zu einem Festival mit dem Anspruch, ein möglichst breites Publikum anzusprechen.
Auf welche Sportart freuen Sie sich am meisten?
Zu den Sportarten 2029 können wir in diesem frühen Stadium noch wenig sagen, weil wir die Liste der Disziplinen nicht genau kennen. 2027 werden bei uns jedoch die Faustball-Weltmeisterschaften ausgetragen. Da werde ich sicherlich das ein oder andere Spiel sehen. So erwarten wir weitere Qualifikationsturniere und Meisterschaften der World-Games-Sportarten vor 2029 nicht nur in Karlsruhe, sondern in ganz Deutschland und vor allem in Baden-Württemberg.