Informationen seitens der LSV-Geschäftsstelle in Bezug auf aktuelle Entwicklungen sowie der große Themenblock Leistungssportreform standen im Mittelpunkt der diesjährigen Geschäftsführertagung des Landessportverbandes Baden-Württemberg im SpOrt in Stuttgart.

So berichtete Hauptgeschäftsführer Ulrich Derad über den Sachstand Leistungssportreform des Deutschen Olympischen Sportbundes und die Auswirkungen auf die Fachverbände, Landessportbünde und Olympiastützpunkte sowie zusammen mit diversen Referenten des LSV über die Weiterentwicklung des Programms „Integration durch Sport“ und der Freiwilligendienste im Sport, über die Mitgliederentwicklung, die Sportanlagenlärmschutzverordnung (Salvo) oder beispielsweise das Förderprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ des Bundesinnenministeriums. Vorgestellt wurde auch die neugestaltete Website Stiftung OlympiaNachwuchs Baden-Württemberg.

Informiert wurde darüber, dass im kommenden Jahr der zuletzt 2015 mit dem Umweltministerium durchgeführte Nachhaltigkeitspreis wieder ausgelobt werden soll. Des Weiteren gab es Informationen zu den Themen Prävention sexualisierter Gewalt im Sport, Zukunftsplan Jugend sowie zur LSV-Leistungssport-Datenbank DaLiD. Am Nachmittag der sechsstündigen Tagung informierte die LSV-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis die rund 50 anwesenden Geschäftsführer über ein Treffen zur geplanten Evaluation des Bildungszeitgesetzes, welches am Vormittag im Wirtschaftsministerium stattgefunden hatte.

Diskussion mit sportpolitischen Sprechern

Rund eine Stunde lang waren die Geschäftsführer anschließend mit den sportpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen, Norbert Beck (CDU), Gernot Gruber (SPD) und Klaus Hoher (FDP) sowie Anne Kowatsch in Vertretung der verhinderten Grünen-Abgeordneten Petra Häffner im Fachaustausch. Ein Vertreter der AfD war ebenfalls eingeladen, war jedoch nicht präsent.

Bei den meisten Diskussionspunkten, welche die Geschäftsführer zusammen mit der LSV-Präsidentin bereits im Vorfeld formulierten, herrschte unter den Abgeordneten Einigkeit. Bei Themen wie dem Solidarpakt Sport III, welcher – wie Gruber und Kowatsch betonten – noch mit der alten Landesregierung vereinbart wurde, war dies weniger überraschend als beim Thema Bildungszeitgesetz, welches vor der Beschlussfassung im Landtag von der FDP ganz und der CDU in Teilen abgelehnt wurde. Doch auch Norbert Beck vertrat im Rahmen der Diskussion die Auffassung, dass er das Gesetz nicht abschaffen, aber den Benutzerkreis ändern würde. Aus Sicht des Sports, so Menzer-Haasis, muss das Gesetz unbedingt für die Übungsleiterausbildung beibehalten werden. Neben den bisherigen Befürwortern zeigte sich dafür auch der Abgeordnete Beck offen.

Bekanntlich unterschiedlicher Auffassung, wenn auch zum Teil nur im Detail, waren die Abgeordneten beim Thema Ganztagsschule. Vor allen Dingen ging es um die Frage, ob die Betreuung der Schüler im Nachmittagsunterricht gleichzeitig auch der Gewinnung von Mitgliedern für den Verein dienen könne und solle. Längere Zeit wurde über das Thema Bürokratieabbau diskutiert. Die Geschäftsführer beklagten zudem in vielen Fällen ein zu hohes Risiko der ehrenamtlich in Vorständen Tätigen. Nicht zuletzt würden die Anforderungen an Vereine in Bereichen wie Steuern, Finanzen oder Sozialversicherung immer höher. Hier verwiesen die Abgeordneten jedoch auf Bundesgesetze bzw. darauf, dass in steuerlicher Sicht in den letzten Jahren schon einiges getan worden sei.

Gelobt wurde von Seiten des Sports die Tatsache, dass im letzten Jahr auch bei der Polizei Ausbildungsstellen für Spitzensportler eingerichtet wurden. Gewünscht wurde jedoch die Möglichkeit einer Ausdehnung auch auf nichtolympische Verbände sowie eine verstärkte Einbindung der öffentlichen Verwaltung in diesen Themenkomplex.