Mehr Frauen in Führungspositionen im Sport ist das Motto der neuen Veranstaltungsreihe des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSV). Mit der Auftaktveranstaltung am 01. Oktober gaben LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar und die LSV-Frauenvertreterin Margarete Lehmann den Startschuss für die Veranstaltungsreihe “Frauen in Führungspositionen”.

Sie richtet sich an ehrenamtlich engagierte Frauen, die Interesse an Leitungs- und Führungsaufgaben in Sportorganisationen haben, für sich aber noch keine Perspektive sehen. In Baden-Württemberg besetzen derzeit in nur drei Sportfachverbänden Frauen das höchste Amt. Rund ein Drittel der Fachverbände haben überhaupt keine Frau im Präsidium.

„Trotz aller Willensbekundungen und guter Qualifikationen gelingt es uns nicht, die Präsidien und Vorstände der Sportverbände und Sportvereine mit Frauen zu besetzen – insbesondere auch in repräsentativen Ämtern“, erklärte Frau Lehmann heute in Stuttgart. „Mit unserer Veranstaltungsreihe wollen wir die bestehenden Strukturen kritisch unter die Lupe nehmen, die Problemfelder eruieren und den Frauen Perspektiven aufzeigen. Ein Problem ist zum Beispiel, dass Männern per se mehr berufliche Kompetenz unterstellt wird und Frauen sich selbst nicht untereinander fördern.“

Den Anfang machte Buchautorin und Business Coach Dr. Barbara Schneider mit einem Impulsvortrag, worin sie zu einem Top-Down-Prinzip in der Führungsebene rät. Es muss ein zukunftsweisendes Führungsbild etabliert werden, so dass die Strukturen aufgebrochen werden, erst dann können Frauen an die Spitze gebracht werden.

Danach wurde auf dem Podium in einem Expertengespräch der Präsidenten der Sportbünde Gundolf Fleischer, Heinz Janalik und Klaus Tappeser mit Manuela Rukavina, erste Vorsitzende des Landesfrauenrates Baden-Württemberg, Sigrid Berner, Vorstandsmitglied Deutscher Aero Club e. V., und der Präsidentin des Württembergischen Schützenverbandes Hannelore Lange über Strategien zur Gewinnung von Frauen in Führungspositionen diskutiert. Ihre Statements zum Thema Frauen in Führungspositionen gingen von: Jede positive Kraft wird im Ehrenamt gebraucht, über Frauen habe eine persönliche Hemmschwellen solch ein Amt anzustreben bis dahin, dass Frauen mehr Angst als Männer haben verplant zu werden – dies gilt als Barriere für Frauen an Führungsposition zu gelangen. Um diese Barrieren zu verringern, müssen Gesellschaftsstrukturen verändert werden, so dass Frauen mit ihren eigenen Vorstellungen die Führungsposition prägen können und der Vereins- und Verbandswelt beweisen, dass Frauen nicht nur im Familien-Management ihren Mann stehen.

Die Veranstaltungsreihe “Frauen in Führungspositionen” ist die erste ihrer Art in Baden-Württemberg. Anfang nächsten Jahres veranstalten der Badische Sportbund Freiburg, der Badische Sportbund Nord und der Württembergische Landessportbund je ein Regionalforum.